22.10.2013
Seit vier Tagen bin ich jetzt in meinem Projekt. Wir sind momentan 7 Freiwillige oder auch "Volunteers" und haben zusammen eine Wohnung über dem Kindergarten "Uit en Tuis". Es läuft bisher alles gut und es hat bis jetzt auch immer geklappt, dass sich sieben Mädels ein Bad teilen! Zwischen November und Dezember werden wir sogar 9 Volunteers sein! Dann gehen die ersten wieder.
Gestern war mein erster Arbeitstag. Da ich ja im Gegensatz zu den anderen wusste, dass das hier ein Kindergarten ist und kein Waisenhaus oder Kinderheim, war ich ziemlich positiv überrascht. Die Kinder sind wirklich herzlich und richtig süß. Sie sind in verschiedene Gruppen eingeteilt. Gestern war ich in der ältesten Klasse, in der die Kinder schon fünf Jahre alt sind. Meine feste Klasse sind aber die 2-3 Jährigen, in der ich heute war. Es kommt immer wieder vor, dass mal eine Erzieherin von hier fehlt und dann Freiwillige für sie einspringen müssen. Die Jüngsten Kinder sind 3 Monate alt. Wirklich verstehen kann ich es nicht, dass die Leute ihre so jungen Babys hier abgeben... Schon um halb 7 morgens stehen die Eltern vor der Türe und holen ihr Kind um sechs Uhr abends ab ohne auch nur annährend wissen zu wollen, was ihr Baby gemacht hat und wer es betreut hat. Dann beschweren sich noch manche, dass das Kind "Pumpkin" in der Nase hatte, was eben passiert wenn ein Baby beim Essen alles ausspuckt, und das nicht ok war. Aber was solls.
Ich selbst habe bisher fast nur positives erlebt und bin echt zufrieden mit meiner Klasse, den 2-3 Jährigen. So langsam kann ich auch ihr Englisch besser verstehen, da viele Kinder doch etwas nuscheln. Viele Erzieherinnen sind sehr streng zu den Kindern. Das bekommt man immer Mittags von 12-14 Uhr mit. Dann ist nämlich der Mittagsschlaf und ALLE Kinder, die Babys und sogar die fünf Jährigen MÜSSEN schlafen. Und wenn einer seine Augen nicht zuhat oder sogar wenn er schläft, aber nicht auf dem Bauch liegt wird am Arm gepackt und zurechtgewiesen. Es ist wirklich komplett anders und unvergleichbar mit einem deutschen Kindergarten.
Vielleicht freuen sich die Kinder deswegen so, wenn Volunteers kommen, die sie auch mal hochnehmen und knuddeln. Außer den Mittagsschalf gibt es hier keinen geregelten Tagesablauf. Und wenn es einen gibt, halten sich nur wenige daran. Ich bin gespannt, was mich die nächsten Tage erwartet.