Erstmal musste es gefeiert werden, dass ich endlich wieder in Kapstadt angekommen war. Deshalb führte am gleichen Abend der Weg erstmal zur Longstreet. Wir Mädels gingen in einen ethipoisches Restaurant, in dem wir uns mit anderen Freiwilligen, die von anderen Organisationen gekommen sind getroffen haben. Es war sehr beeindruckend einmal von anderen Freiwilligen zu hören, wie sie ihre letzten Monate hier verbracht haben und es kamen wirklich die verschiendensten Geschichten. Von Au Pairs, die in eine weiße Familie kamen und in einem konservativen Reichenviertel in Johannesburg leben bis zu Sportvolunteers in einem Township. Und fast bei jedem gab es Probleme beim Beantragen oder Verlängern des Visums. Danach entschieden wir uns im Restaurant "Mama Africa" noch etwas trinken zu gehen. Dort spielte eine Band und es war eine ganz gute Stimmung.

 

Dann wurde es auch schon Montag und der Alltag im Kindergarten fing wieder an. Ich war ersteinmal beschäftigt neue Namen zu lernen. Da ich mit einem neuen Jahr auch eine neue Klasse hatte. Erstmal mussten ich und mein Teacher das Klassenzimmer wieder mit Buchstaben, Zahlen und Bildern pimpen und dazu bastelte ich noch einen Geburtstagskalendar, damit man mal endlich einen Überblick hat.

 

Am nächsten Wochenende gingen wir Surfen und ich musste nach Durban zum zweiten Mal feststellen, dass ich definitiv kein geborenes Surfergirl bin. Es ist wirklich nicht einfach aber doch haben es zwei Mädels von uns geschafft auf dem Brett zu stehen und auf einer Welle zu reiten. Leider konnte ich meine Begeisterung zum Surfen nicht mit den anderen teilen und verbrachte dann lieber einen schönen Tag in der Stadt. Schnell stellte ich fest, dass das definitiv die beste Entscheidung war, da am Surferstrand in Muizenberg nämlich Haialarm war. Die Mädels konnten die Haie sogar vom Strand aus sehen, weil sie so nah waren.

Zwei Mädels, Lilly und Bettina waren gerade abgereist als auch schon zwei Neue, Vera und Carina kamen. Vera war mit Abstand die Älteste und organisierte uns sofort ein Auto, mit dem wir jetzt viel mehr unternehmen konnten. Es war ziemlich verwirrend auf der linken Seite Auto zu fahren und rechts das Lenkrad zu haben, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Mitlerweile kann ich mir nur schwer vorstellen wieder rechts in Deutschland zu fahren, mich anzuschnallen oder nicht zu 8. in einem Fünfsitzer zu fahren. Die Polizei ist hier sehr gechillt bei so Sachen und drückt eigentlich immer eine Auge zu. Sowie bei meinem Taxifahrer Lemmos, der ertappt wurde als er auf einem Behindertenparkplatz geparkt hat und sich einfach kurz entschuldigt hat.

 

Wir hatten also jetzt mit einem Auto die Möglichkeit in unserer Mittagspause einkaufen zu gehen und konnten am Feierabend dann wirklich relaxen oder auch einmal ins Internetcafe laufen oder wie ich zum Friseursalon mit Freunden chillen. Ab und zu fuhren wir auch einmal weiter zu Camps Bay, der Strand im Reichenviertel, um uns dort zu sonnen oder Cocktails trinken zu gehen. Es war nicht schwer unsere abgeranzte Klapperkiste unter den protzigen Autos dort zu finden.

 

Wer in Kapstadt ist sollte sich auf jeden Fall so viele Sonnenuntergänge wie möglich anschauen. Einer meiner schönsten war auf der Spitze des Lions Head. Obwohl es anstrenged war hochzukommen hat es total viel Spaß gemacht. Eine unserer Mädels hatte aber leider Höhenangst und beschloss abzubrechen, sodass zwei andere mit ihr untengeblieben sind. Nach einer dreistündigen Wander- und Klettertour kamen wir endlich oben an und freuten uns schon auf die 360° Aussicht auf Kapstadt. Und natürlich auf das Posen vor den Abgründen :) Es wurde so schnell dunkel und da waren wir nun auf der Spitze eines Bergs und hatten ein wenig Panik den Weg im Dunkeln ohne zu stolpern wieder runter zu kommen. Aber wir haben es geschafft und leben alle noch!

 

Noch am gleichen Wochenende hatten wir Karten für das Kendrick Lamar Konzert in Belleville, ca 10 Minuten fahrt von unserem Kindergarten. Wer Kendrick Lamar nicht kennt - Er ist ein weltweit bekannter Newcomer-Rapper aus den USA. Die DJs waren der hammer. Ich habe wirklich noch nie solche guten Hiphop Djs erlebt und die Stimmung war der absolute Oberhammer. Auch als Kendrick dann kam ging es noch ordentlich ab und nach einem langen Wochenende endete ich kaputt im Bett.